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Oberschleißheim, 27.10.2014 – Auf dem Lunchsymposium „LIVOPAN®. Möglichkeiten und Grenzen der Analgesie mit Lachgas in der Geburtshilfe“ im Rahmen des 60. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in München wurden unter dem Vorsitz von Dr. Babett Ramsauer (Berlin) die derzeitige Datenlage sowie aktuelle Erfahrungswerte zum Einsatz der inhalativen Analgesie während der Geburt in Deutschland diskutiert. Mit dieser nicht-invasiven Methode wird der Gebärenden eine annähernd natürliche Geburt mit weniger und damit erträglichen Schmerzen angeboten.
Nach einer kurzen Einführung zur Studienlage informierte Dr. Babett Ramsauer (Berlin) über die Eigenschaften der inhalativen Analgesie: „Das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch im Verhältnis 50:50, LIVOPAN®, ist analgetisch gut wirksam und nicht invasiv. Es schaltet den Geburtsschmerz nicht vollständig aus, sondern nimmt vielmehr den Wehen die Spitzen, so dass der Schmerz noch gespürt, aber deutlich gelindert wird.“ Ihrer praktischen Erfahrung nach erzielt der Einsatz bei äußeren Wendungen zur Korrektur von Steißlagen gute Erfolge. Zur Anwendung unter der Geburt hob Ramsauer hervor: „Die Applikation über eine Maske, welche die Gebärende selbst hält, wird von den Frauen sehr gut angenommen. Zudem kann die Dosierung selbstständig durch die Atemtiefe beeinflusst werden.“ Das ausgeatmete Gas soll möglichst über eine Absauganlage abgeleitet werden, damit das Personal keinen unnötigen Lachgaskonzentrationen ausgesetzt ist. Ramsauer berichtete weiter, dass Gebärende immer häufiger den konkreten Wunsch nach der inhalativen Analgesie äußern.
LIVOPAN® als mögliche Alternative zu einer PDA
Dr. Jan Pauluschke-Fröhlich (Tübingen) berichtete anschließend von der raschen Einführung des inhalativen Analgetikums an der Universitäts-Frauenklinik in Tübingen. Dort ergänzt LIVOPAN® seit 2013 das analgetische Spektrum und wird vor allem dann eingesetzt, wenn aus medizinischen Gründen, wie etwa einer Thromboseprophylaxe, keine PDA indiziert ist oder wenn eine PDA von der Frau abgelehnt wird. „Wir verwenden das Gasgemisch präpartal zum Lösen von TMMV (totaler Muttermundverschluss) und Cerclage, intrapartal zur Linderung des Geburtsschmerzes sowie postpartal zur Versorgung von Geburtsverletzungen. Die Anwendung verläuft bei uns reibungslos und wird je nach Schmerzintensität alternativ oder parallel zu den bekannten Verfahren eingesetzt.“
PD Dr. Sven Kehl (Erlangen) beschrieb eigene aktuelle Erhebungen, die am Universitätsklinikum Erlangen durchgeführt wurden: „Die Gabe von LIVOPAN® reduziert den Geburtsschmerz signifikant. Unsere Ergebnisse zeigen, dass neben der PDA auch das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch im Verhältnis 50:50 eine ausreichende Schmerzlinderung während der Geburt bietet. Das bestätigt auch die Bewertung des Cochrane-Reviews von Jones et al. 2012, die die PDA und die inhalative Analgesie mit 50 % Lachgas in Sauerstoff als einzig evidenzgesicherte wirksame Schmerztherapien unter der Geburt benennen.“ Die Schmerzminderung durch LIVOPAN® ermöglicht den Frauen, die keine PDA erhalten können oder wollen, ein positives Geburtserlebnis und erreicht damit eine hohe Zufriedenheit der Gebärenden. „Gerade wenn eine PDA nicht gleich gelegt werden kann, ist die Anwendung des fixen Sauerstoff-Lachgas-Gemisches zur Überbrückung durchaus sinnvoll“, erläuterte Kehl. Wichtig ist, dass das Lachgas-Sauerstoff-Gemisch schon vor Beginn der jeweiligen Wehe eingeatmet wird, da die volle analgetische Wirkung erst nach etwa 30 Sekunden bis drei Minuten eintritt. Der rechtzeitige Beginn der Inhalation ist daher entscheidend, um eine maximal wirksame Analgesie zu erreichen.
Etablierung der Anwendung von LIVOPAN® in Deutschland
„In Ländern wie England, Finnland und Australien sind Fertiggemische aus äquimolarem Lachgas und Sauerstoff neben der PDA in der Geburtshilfe bereits seit Jahrzehnten Standard. Nun etabliert sich diese Methode auch in Deutschland als sinnvolle Ergänzung zu den bisher gängigen Verfahren“, resümierte Kehl.
LIVOPAN® darf von geschulten Hebammen selbstständig angewendet werden, so dass kein Anästhesist anwesend sein muss. Das mobile Therapiesystem mit dem gebrauchsfertigen Gasgemisch ist bei Bedarf schnell verfügbar und bereits nach wenigen Handgriffen einsatzbereit. Durch das nicht veränderbare Mischungsverhältnis von 50 Prozent Lachgas und 50 Prozent Sauerstoff werden Fehler in der Anwendung minimiert, so dass die Gabe des Gasgemischs sehr sicher ist.
Vorteilhaft sind die gute Verträglichkeit für Mutter und Kind sowie die minimalen kardiovaskulären Auswirkungen. Als häufigste Nebenwirkungen werden Schwindel, Benommenheit, Euphorie, Übelkeit und Erbrechen genannt, die aber durch das schnelle Abfluten des Gases innerhalb weniger Minuten nach Absetzen der Therapie wieder verschwinden.
Über Linde Healthcare Deutschland
Linde Healthcare Deutschland ist einer der führenden Anbieter für die Arzneimittelversorgung mit Gasen, dazugehörigen Medizinprodukten und für die Versorgung von Patienten zu Hause sowie in spezialisierten Beatmungspflege-Centern. Linde Healthcare vereint die Bereiche Homecare und Hospital Care der Linde Gas Therapeutics GmbH sowie das Beatmungspflegekonzept REMEO® der Linde Remeo Deutschland GmbH. In allen Bereichen stehen Sicherheit, Qualität und Innovation der Therapien und Dienstleistungen im Vordergrund. Linde Healthcare Deutschland umfasst rund 700 Mitarbeiter und ist Teil der globalen Geschäftseinheit Healthcare der Linde Group.
Linde Gas Therapeutics GmbH und Linde Remeo Deutschland GmbH sind Konzerngesellschaften der Linde Group.
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Über The Linde Group
The Linde Group hat im Geschäftsjahr 2013 einen Umsatz von 16,655 Mrd. EUR erzielt und ist damit das größte Gase- und Engineeringunternehmen der Welt. Mit rund 63.500 Mitarbeitern ist Linde in mehr als 100 Ländern vertreten. Die Strategie des Unternehmens ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.
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