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Oberschleißheim, 15.10.2015. - Bereits zum 8. Mal war Hattingen das Zentrum für das Symposium Lunge. Mit mehr als 2.500 Teilnehmern konnte der bisherige Besucherrekord eingestellt werden. Über so viel positive Rückmeldung freute sich Jens Lingemann, Initiator des Symposiums und selbst Betroffener. Unter dem Motto „Behandlung von chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen heute und in der Zukunft“ informierten ausgewiesene Experten, Patienten, Angehörige, Ärzte und Fachpersonal über aktuelle Therapien und Optionen für die Zukunft. Dabei stellte sich einmal mehr heraus, dass die Sauerstofftherapie eine der bedeutendsten Behandlungsoptionen darstellt. „Rauchstopp bleibt allerdings die wichtigste therapeutische Maßnahme“, berichtete Prof. Dr. Helmut Teschler, Chefarzt am Deutschen Lungenzentrum in Essen.
Neue Empfehlungen für Asthma bronchiale
Die Global Initiative for Asthma (GINA) hat ihre Empfehlung für das Asthma bronchiale in 2014 grundlegend überarbeitet und legt den Schwerpunkt der Definition auf die Vielfältigkeit dieser Erkrankung. Gemäß GINA 2014 ist die Asthma bronchiale-Diagnose mit einem funktionellen Nachweis einer Verengung mit teilweiser oder vollständiger Reversibilität unter Therapie begründet. Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kommt es hingegen zu einer Verengung der Atemwege, die sich im Regelfall durch die Anwendung von geeigneten Medikamenten nicht vollständig zurückbildet. Die ursächlichen Lungenveränderungen bleiben lebenslang bestehen und schreiten in der Regel kontinuierlich oder schubweise fort. Nicht immer lassen sich Asthma bronchiale und COPD klar voneinander abgrenzen. Deshalb haben die Experten der GINA und GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) Initiative 2014 erstmals den Begriff Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS) geprägt.
Kombination aus Lungenfibrose und COPD bildet neu definiertes Syndrom
Die Lungenfibrose ist gekennzeichnet durch die verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den sie umgebenden Gefäßen. Eine Kombination aus Lungenfibrose und COPD (Emphysem) ist ein neu definiertes Syndrom, bei dem ein Emphysem in den oberen Abschnitten der Lunge mit einer Lungenfibrose in den unteren Arealen vergesellschaftet ist. Dieses Syndrom nennt sich CPFE (engl.: Combined Pulmonary Fibrosis and Emphysema). Die Patienten haben oft eine stark ausgeprägte Gasaustauschstörung mit schwerer Hypoxämie und zeigen überzufällig häufig einen Lungenhochdruck, der die Prognose verschlechtert.
Für die Therapie bei COPD und Lungenemphysem kommen bronchialerweiternde (Bronchodilatatoren), antientzündlich wirkende und den Bronchialschleim mobilisierende (Sekretolytika, Mukolytika) Substanzen infrage. Als nicht-pharmakologische Verfahren werden die bronchoskopische Behandlung des Lungenemphysems mit Coils (Spiralen), Ventilen etc., operative Verfahren wie Emphysemchirurgie und Lungentransplantation, die Sauerstofftherapie (akut oder Langzeit) und Beatmungsverfahren (nicht-invasiv, invasiv auf der Intensivstation) sowie Rehabilitation inklusive Krankengymnastik, Atemtherapie und Lungensport angewendet. Dabei richtet sich die medikamentöse Therapie nach der Erkrankungsschwere. Diese wird über die Schwere der Lungenfunktionseinschränkung, die Symptomschwere (insbesondere Atemnot) und das Risiko für eine akute Verschlechterung der Erkrankung definiert.
Herausforderungen bei der Langzeitsauerstofftherapie
„Häufig wird das Symptom Luftnot als Sauerstoffmangel fehlgedeutet“, erklärte Dr. Justus de Zeeuw, Facharzt für Pneumologie aus Köln. „Dabei ist die Luftnot das Gefühl der erschwerten Atmung, das ganz unabhängig vom Sauerstoffgehalt des Blutes besteht.“ Ursächlich sind meist eine Überblähung oder Versteifung der Lunge, eine Herzschwäche mit Blutstau in den Lungenkreislauf oder eine Störung im Bereich der Atemmuskulatur sowie des knöchernen Skeletts.
Ein Sauerstoffmangel wird mittels Blutgasanalyse festgestellt und sollte nach differenzierter Beurteilung, unter welchen Umständen er auftritt, adäquat mit einer Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) ausgeglichen werden. In der Praxis stehen dem aber oft die Angst der Patienten vor einer Abhängigkeit oder eine zu kurze Anwendungsdauer im Wege. Die positiven Effekte des Sauerstoffs können so nicht zum Tragen kommen. „Besteht ein tatsächlicher Mangel an Sauerstoff, muss dieser“, so Dr. de Zeeuw, „kontinuierlich ausgeglichen werden. Empfohlen wird dabei die Anwendung von Sauerstoff über mindestens 16 Stunden pro Tag. Optimal wären 24 Stunden.
Auch unter einer Langzeitsauerstofftherapie die Mobilität des Patienten zu erhalten, ist ein wichtiger Aspekt, da sich Bewegung positiv auf Lebensdauer, Hospitalisierungssrate und Lebensqualität auswirkt. Selbst Urlaube sind für Patienten weiterhin möglich: Linde bietet eine entsprechende Reiseversorgung für Patienten mit mobilen Geräten an. Kunden können an 30 Sauerstofftankstellen in Deutschland kostenlos ihre Reisebehälter mit Sauerstoff befüllen und haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich den Sauerstoff auch an den Urlaubsort liefern zu lassen. Ein spezialisiertes Reisebüro koordiniert bei Bedarf die Reise. Weitere Informationen zu diesem Angebot finden Sie auf www.linde-healthcare.de sowie www.reisebuero-am-marienplatz.de.
Über Linde Healthcare Deutschland
Linde Healthcare Deutschland ist einer der führenden Anbieter für die Arzneimittelversorgung mit Gasen, dazugehörigen Medizinprodukten und für die Versorgung von Patienten zu Hause sowie in spezialisierten Beatmungspflege-Centern. Linde Healthcare vereint die Bereiche Homecare und Hospital Care der Linde Gas Therapeutics GmbH sowie das Beatmungspflegekonzept REMEO® der Linde Remeo Deutschland GmbH. In allen Bereichen stehen Sicherheit, Qualität und Innovation der Therapien und Dienstleistungen im Vordergrund. Linde Healthcare Deutschland beschäftigt rund 700 Mitarbeiter und ist Teil der globalen Geschäftseinheit Healthcare der Linde Group.
Linde Gas Therapeutics GmbH und Linde Remeo Deutschland GmbH sind Konzerngesellschaften der Linde Group.
Weitere Informationen unter www.linde-healthcare.de.
Über The Linde Group
The Linde Group hat im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 17,047 Mrd. EUR erzielt und ist damit das größte Gase- und Engineeringunternehmen der Welt. Mit rund 65.600 Mitarbeitern ist Linde in mehr als 100 Ländern vertreten. Die Strategie des Unternehmens ist auf ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt. Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.
Weitere Informationen über The Linde Group finden Sie online unter www.linde.com
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